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Skarntyde: Da jeg gråt ved jordens ruiner (Review)

Artist:

Skarntyde

Skarntyde: Da jeg gråt ved jordens ruiner
Album:

Da jeg gråt ved jordens ruiner

Medium: Download/EP-CD
Stil:

Black Metal

Label: Trollmusic/Schattenpfade
Spieldauer: 25:35
Erschienen: 25.11.2022
Website: [Link]

SKARNTYDE ist der norwegische Name für den gefleckten Schielring, was gut zum Sound dieses Duos passt. Zwar kommen die beiden Herren aus den Wäldern Bayerns, aber die urwüchsige Natur ist ein passendes Bindeglied zum skandinavisch angehauchten Schwarzmetall, das es auf „Da jeg gråt ved jordens ruiner“ zu hören gibt.

Das Ganze strahlt einen dezent mystischen Touch aus, wird aber durch die Thematik in die knallharte Realität versetzt. Die Texte drehen sich um den selbstgeschaffenen Niedergang der Menschheit, u.a. hervorgerufen durch die Ignoranz gegenüber der Natur und die Ausbeutung sämtlicher Ressourcen durch den Menschen.
So weit, so unspektakulär.

Glücklicherweise verkommen SKARNTYDE aber kaum zu zeigefingerhebenden Moralaposteln, auch wenn die Texte nicht wirklich neutrale Beschreibungen sind. Aber wir sind hier auch im Black Metal, da darf der Finger in die Wunde gelegt werden.
Mit „Erkennelser“ startet die EP urwüchsig und aggressiv. In puncto Melodie und Rhythmik schimmert manch dezente Parallele zu den Wahnsinnigen von WIEGEDOOD durch. Allerdings klingen SKARNTYDE einen Tick archaischer, was vielleicht auch an der hallenden Produktion liegt. In der Mitte des Songs schafft sich ein erhaben wirkendes Gitarrenmotiv Platz und verleiht dem Song damit einen wehklagenden Charakter, der sich bis zum Schluss durchzieht.

„Ord (for døve ører)“ knattert anfangs diffuser daher, entwickelt aber einen speziellen Reiz, der u.a. von den tollen Bassmotiven weitergetragen wird. Im weiteren Verlauf bleibt der Song ein sprunghaftes Biest, wird doch die Rhythmik immer wieder gewechselt, was den dezent scheppernden Sound deutlicher unterstreicht.
Dadurch bleibt die Nummer aber auch unvorhersehbar und kann nach und nach diverse Reize setzen. In einem Moment lässt der warm mäandernde Bass aufhorchen, dann sind es die schabenden Gitarren, die besonders im letzten Drittel einige giftige Melodiestachel ausfahren, bevor am Ende nochmal in eisigster Manier durch die schwarze Botanik gepflügt wird.

Der Abschluss „Midt i ruinene“ ist dann ein lichtloses Stück Musik, das immer wieder in die eine oder andere Richtung ausschert. Anfangs rumpelt es gehörig, ehe die Instrumente immer mehr Eigenwilligkeit entwickeln. Die Gitarre ergeht sich u.a. in manch dezenter Schrägheit, bevor plötzlich plätscherndes Wasser, feierliche Orchesterklänge und Fanfaren ertönen. Durch den langsameren Rhythmus hält sogar eine doomige Atmosphäre Einzug, die von den mantrischen Gesängen verstärkt wird. Das Ende gerät dann sehr repetitiv, ehe die Gitarrenmelodie in Sturmpfeifen übergeht das den Song davonträgt.

FAZIT: Die Öko-Black-Metal-Schiene scheint aktuell reizvoller denn je zu sein. Ob das ein Vor- oder Nachteil von SKARNTYDE ist, sei mal dahingestellt, denn bei skandinavischen Texten dürfte sich eine nicht unerhebliche Hörerschaft sowieso vor allem auf die Musik konzentrieren. Und unter diesen Gesichtspunkten hat „Da jeg gråt ved jordens ruiner“ einiges zu bieten. Tendenziell kalter Schwarzmetall wird mit dem ein- oder anderen klanglichen Anarcho-Faktor angereichert. Gar nicht verkehrt diese EP!

Dominik Maier (Info) (Review 1997x gelesen, veröffentlicht am )

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11 Punkte
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Tracklist:
  • Erkennelser
  • Ord (for døve ører)
  • Midt i ruinene

Besetzung:

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